Der Termin steht, der Slogan auch: Am Dienstag, 9. September 2025, hebt Apple den Vorhang für die nächste iPhone-Generation. Los geht’s um 10 Uhr Pazifik (19 Uhr in Deutschland) – live auf Apples Website, YouTube und in der TV-App. Der Claim lautet "Awe Dropping". Für Anleger, Fans und die Branche ist es mehr als eine Produktshow: Nach Rekordumsätzen von 94 Milliarden Dollar im dritten Quartal, aber deutlich schwächerer Aktie und viel Gegenwind bei Künstlicher Intelligenz, gilt das Apple Event 2025 als Stimmungsprobe für den Rest des Jahres.
Die Erwartungen sind klar: Vier neue iPhones, frische Watches, neue AirPods und ein Update für den Tracker AirTag. Nach Apples Muster dürften Vorbestellungen am Freitag, 12. September, starten, der Verkauf dann ab 19. September. Schauplatz ist das Hauptquartier in Cupertino – die Bühne, auf der Apple traditionell den Takt für sein Weihnachtsgeschäft setzt.
iPhone 17 im Fokus: dünner, kühler, kamera-stärker
Herzstück der Show dürfte die iPhone-17-Familie sein: das reguläre iPhone 17, ein neu designtes iPhone 17 Air sowie iPhone 17 Pro und Pro Max. Besonders die Air-Variante sticht heraus – nicht nur wegen des Namens, der bislang eher bei MacBook und iPad zuhause war, sondern wegen der kolportierten Bauhöhe: Rund 5,5 Millimeter wären das dünnste iPhone, das Apple je gebaut hat.
- iPhone 17 Air: ultradünnes Gehäuse (um 5,5 mm), erstmals die Air-Bezeichnung beim iPhone. Der Fokus liegt klar auf Design und Gewicht. Spannend wird die Frage: Wie gut balanciert Apple Akkulaufzeit, Stabilität und Thermik in so wenig Volumen?
- iPhone 17 Pro / Pro Max: deutliche Kamera-Upgrades sind wahrscheinlich. Im Gespräch: ein 48-Megapixel-Tele mit variablem 5x–8x-Zoom, antireflektierende Displays für weniger Spiegelungen und eine neue Dampfkammer-Kühlung (Vapor Chamber). Unter der Haube wird ein A19 Pro erwartet – mit mehr Leistung pro Watt und Reserven für rechenintensive Foto-, Video- und AI-Tasks. Dazu Reverse Wireless Charging für Watch und AirPods.
- iPhone 17: ein neues Kamerabuckel-Layout, das näher an die Pixel-Optik heranrückt, plus eine auf 24 Megapixel aufgewertete Selfie-Kamera. Heißt im Alltag: bessere Details bei wenig Licht und schärfere Videochats.
Gerade beim Pro-Line-up zeigt sich, wohin die Reise geht: mehr Optik, mehr Rechenleistung, mehr Effizienz – und bessere Wärmeabfuhr, damit Performance nicht nach wenigen Minuten Drosseln muss. Variabler Zoom macht das Tele vielseitiger, weil das System zwischen 5x und 8x optisch arbeiten kann, statt digital zu strecken. Die antireflektierenden Displays könnten spürbar helfen, wenn Sonne aufs Glas knallt – ein Dauerärgernis im Sommer.
Das ultradünne iPhone 17 Air ist die eigentliche Wette. Ja, es sieht vermutlich umwerfend aus. Aber dünn bedeutet weniger Platz für Akku und weniger Spielraum für Kühlung. Apple wird zeigen müssen, wie das kompensiert wird – etwa durch effizientere Chips, dichtere Akkuzellen, neue Materialien oder ein neu geordnetes Innenleben. Der Air-Name verpflichtet, und er öffnet Apple zugleich eine neue Submarke im iPhone-Portfolio.
Preise? Keine Angaben vor der Bühne. Apple hält hier traditionell dicht. Klar ist nur: Wenn Pro und Pro Max stärker Richtung Kamera-Profil gehen, könnte das Air nicht automatisch das teuerste, aber das begehrteste Design-Modell werden – ähnlich wie damals das erste MacBook Air, das nicht die meiste Power hatte, aber das coolste Format.

Mehr als iPhones: Watches, AirPods, AirTag – und die große Strategie
Das Wearable- und Audio-Line-up bekommt ebenfalls ein Update. Erwartet werden Apple Watch SE (2025), Series 11 und Ultra 3 – alle mit neuem S11-Chip und angekündigten 5G-Fähigkeiten. 5G bei einer Uhr klingt nach Overkill? Nicht unbedingt. Für eigenständige Nutzung ohne iPhone, schnellere Syncs und zuverlässigere Notfall-Funktionen kann das den Unterschied machen – vorausgesetzt, Akkulaufzeit und Tarife spielen mit.
- Apple Watch Series 11: neuer S11, Fokus auf Effizienz, potenziell schnellere On-Device-Analysen für Fitness- und Gesundheitsdaten. Design-Überraschungen sind nicht sicher, aber Apple hat in den letzten Jahren eher an Details geschraubt als an der Silhouette.
- Apple Watch Ultra 3: die Outdoor- und Pro-Schiene dürfte feiner werden – helleres Display, robustere Materialien, längere Laufzeiten und präzisere GNSS-Performance wären folgerichtig.
- Apple Watch SE (2025): günstiger Einstieg mit modernisiertem Kern, ideal für Kinder, Familienfreigaben oder als Sport-Zweitgerät.
Bei den Ohrhörern zielt Apple mit den AirPods Pro 3 auf Gesundheit und Übersetzung. Im Raum stehen In-Ear-Herzfrequenzmessung, eine überarbeitete Ladehülle und verbesserte aktive Geräuschunterdrückung samt Sound-Tuning. Besonders aufmerksam lauscht der Markt bei dem Punkt "Live-Übersetzung". Falls Apple hier eine On-Device-Lösung oder eine besonders nahtlose Systemintegration zeigt, wäre das ein greifbarer AI-Use-Case im Alltag – unauffällig, aber mächtig.
Der AirTag könnte in seiner zweiten Generation mehr Reichweite bekommen und einen schwerer entfernbaren Lautsprecher – als Antwort auf Sicherheitsbedenken und Missbrauchsfälle. Ein frisches Design würde zum Paket passen, wichtiger sind aber Ortungsqualität und Schutzmechanismen. Genau hier schaut die Politik mittlerweile sehr genau hin.
Auch TV und Audio-Home stehen auf der Liste: Ein neues Apple TV 4K ist möglich, ebenso ein HomePod mit Display – letzterer allerdings womöglich via separater Mitteilung. Apple hat sich die Freiheit genommen, Herbstneuheiten in Häppchen zu verteilen, um die Aufmerksamkeit zu maximieren. Wer erinnert sich nicht an kurze Oktober-Streams, die sehr fokussiert einzelne Produktreihen beleuchtet haben?
Strategisch ist der September mehr als eine Produktnummer. Laut Bloomberg-Reporter Mark Gurman markiert der Termin die Auftaktphase einer dreijährigen Transformation, mit der Apple seine Hardware-Basis neu ausrichtet. Übersetzt: Produkte sollen enger verzahnt werden, um AI-Funktionen stabil, schnell und möglichst oft auf dem Gerät laufen zu lassen. Das ist teurer in der Entwicklung, mindert aber Abhängigkeiten von der Cloud und schafft ein Verkaufsargument, das Apple seit Jahren pflegt: Datenschutz als Feature.
Warum der Druck? 2025 war für die Apple-Aktie bislang schwierig. Rund 15 bis 19 Prozent Minus – in einer Liga mit den schwächeren Werten der Magnificent Seven. Parallel wächst der AI-Lärm um Google, Microsoft, Nvidia und Co. Wenn Apple auf der Bühne überzeugend zeigt, dass AI bei iPhone, Watch und AirPods in echten Alltagsfunktionen landet und nicht nur in Demos, dreht das die Stimmung schneller als jede Bilanzfolie.
Einen Kapitalmarktblick gibt’s gratis dazu: Das Weihnachtsquartal entscheidet bei Apple traditionell über die Jahresstory. Neue iPhones starten im September in Fertigung und Logistik, der Rollout ab der dritten Septemberwoche bestimmt, wie gut Apple in die Urlaubszeit kommt. Liefert Apple ein begehrtes Design (Air), starke Pro-Features (Kamera, Kühlung) und smarte AI-Anwendungen (Übersetzung, Gesundheit), dann ziehen Bestellungen oft über die ganze Produktfamilie.
Noch ein Punkt mit Blick auf Deutschland und Europa: Der Livestream ist frei empfangbar, 19 Uhr ist freundlich für die Prime Time. Regulatorisch segelt Apple aber weiter gegen Wind – Stichwort Digital Markets Act, App-Store-Regeln, Standard-Browser, Sideloading. All das färbt mittelbar auf die Plattformstrategie ab. Umso wichtiger, dass Apple seine Systemvorteile – Chip, Sensorik, Integration – demonstriert.
Was heißt das praktisch für Käufer? Wer ein iPhone 13 oder älter nutzt, bekommt voraussichtlich den größten Sprung: bessere Kameras, spürbar hellere Displays, längere Laufzeiten und schnellere Connectivity. Vom Pro-Line-up profitieren Creator, die mit Zoom und weniger Reflexionen draußen drehen oder fotografieren. Für Sportler werden Watch-Upgrades interessant, wenn 5G und neue Metriken tatsächlich den Weg an Handgelenke finden. Und Vielreisende schielen auf AirPods mit Live-Übersetzung – sofern Apple die Latenz in Griff behält und das Ganze ohne Cloud-Zwang funktioniert.
Der Fahrplan ist klar umrissen: Event am 9. September (19 Uhr), Vorbestellungen ab 12. September (Freitag), Marktstart am 19. September. Erfahrungswerte aus den letzten Jahren: Erst die großen Märkte, dann in Wellen die übrigen Länder. Engpässe bei begehrten Farben und Speichergrößen sind eher die Regel als die Ausnahme – wer früh will, bestellt früh.
Bleiben die offenen Fragen vor dem Stream: Wie dünn wird das iPhone 17 Air wirklich – und zu welchem Preis bei Akku und Thermik? Wie groß ist der Sprung beim variablen Zoom, und wie stabil ist die Leistung dank Dampfkammer im Alltag? Wie tief integriert Apple AI-Features in Watch und AirPods, ohne die Laufzeit zu ruinieren? Und gelingt die Balance aus Show und Substanz, die Apple in schwankenden Börsenzeiten dringend braucht?